Jakob Kaiser

deutscher Politiker; CDU; Minister für Gesamtdeutsche Fragen 1949-1957; bis 1958 stellv. Parteivorsitzender; Mitgl. des Reichsvorstandes der christlichen Gewerkschaften 1924-1933; stimmte als Abgeordneter des Reichstags für die Zentrumspartei 1933 gegen das Ermächtigungsgesetz

* 8. Februar 1888 Hammelburg/Unterfr.

† 7. Mai 1961 Berlin

Wirken

Jakob Kaiser wurde am 8. Februar 1888 in Hammelburg in Unterfranken geboren. Er erlernte die Buchbinderei und war dann in Nürnberg in seinem Gewerbe tätig, bis er sich 1912 der Christlichen Gewerkschaftsbewegung zuwandte.

Im Jahrzehnt der ersten deutschen Republik arbeitete er als Vertreter der christliohen Gewerkschaften an Rhein und Ruhr mit Männern wie Stegerwald und Brüning zusammen. Er saß dann als Abgeordneter für die Zentrumspartei im letzten, frei gewählten Reichstag. Die Unterschrift unter die von den neuen Gewalthabern verlangte Selbstauflösung der Gewerkschaften verweigerte er. Der so zu erwartenden Inhaftnahme wich er rechtzeitig aus. Seither führte K. im Verborgenen den Kampf gegen die Gewalt. Auszuwandern lehnte er ab. Mit Männern wie Wilhelm Leuschner und Max Habermann gehörte er zum Arbeiterflügel der Männer des 20. Juli 1944. Er konnte jedoch sein Leben retten. Bis zum Ende des Nationalsozialismus lebte er dann 10 Monate lang in einem Keller in Babelsberg bei Berlin.

Seit dem Sommer 1945 widmete sich K. dem Aufbau der Christlich-Demokratischen Union in ...